Hausansicht West

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Mittwoch, 12. November 2014

Vorbereitungen des Baus - Das Ausstattungsprotokoll

Alle großen Entscheidungen im Leben gehen mit einem gewissen bürokratischen Aufwand einher, aber der Hausbau stellt wohl das Meiste in den Schatten. Glücklicherweise nehmen wir den Bauherren-Service von Davinci in Anspruch. Das bedeutet, dass wir deutlich weniger selbst organisieren müssen, als andere Bauherren, da Davinci Haus dies für uns übernimmt. Der Bauherrenservice ist natürlich nicht kostenlos, aber wir sind bisher ganz froh, dass wir uns das gegönnt haben. Wir waren auch so ganz gut mit der Vorbereitung für den Bau beschäftigt. ;-) Grundsätzlich können wir angehenden Bauherren nur den folgenden Tipp geben: Es lohnt sich IMMER, verschiedene Angebote zu vergleichen (Bodengutachten, Tiefbau, Vermessung, Küche etc.). Manchmal fällt es schwer, nachzuvollziehen, wie die gleiche Leistung so unterschiedliche Preise rechtfertigen kann.

So wenig Spaß es macht, sich mit den verschiedenen Anträgen, Formularen, Gutachten, Angeboten etc. auseinanderzusetzen, so langweilig ist auch ein Bericht hierüber. Aus diesem Grund überspringen wir diesen Part und kommen direkt zu den angenehmeren Vorbereitungen:

Das Ausstattungsprotokoll

Die genaue Hausplanung wird im Rahmen des Ausstattungsgesprächs abgeschlossen (hiernach sind Änderungen bis zu einem gewissen Zeitpunkt aber noch möglich). Innerhalb von ca. zwei bis drei Tagen (je nach Hausgröße und Ausstattung, wir waren zwei Tage vor Ort) wird alles entschieden, was bis dahin noch nicht festgelegt wurde.
Hierzu gehören u.a. folgende Punkte:
- Elektrik (Lampenanschlüsse, Schalter und Steckdosen) und andere technische Fragen (Heizung, Gegensprechanlage, ggf. BUS o.ä.)
- Sanitärobjekte (Überrascht waren wir davon, dass Duschabtrennungen aus Glas gar nicht im Angebotspreis enthalten waren; auch Spiegel und Spiegelschränke sind bauseits zu besorgen oder werden entsprechend berechnet.)
- Bodenbeläge (Der Standard sieht hier im EG Fliesen vor und im OG einen Teppichboden, aber grundsätzlich ist auch jeder andere Belag möglich, wie es scheint.) und Wandbeläge (Tapete oder Putz sowie Wandfliesen) und Dachuntersichten außen (Holzlattung oder Putz)
- Außenjalousetten, Fenstersicherung gegen Einbruch, Fliegengitter, Türgriffe, Lichtschalter, Haustür
usw.

Auf diesen Termin haben wir uns akribisch vorbereitet.

Bad/Sanitär:
Wir kannten die Standardserien, die im Angebotspreis von Davinci eingerechnet sind und haben deren UVPs im Internet mit anderen Objekten und deren UVPs verglichen. Hierdurch gewannen wir eine ungefähre Übersicht über die tatsächlichen Kosten (nach Verrechnung mit dem Angebotspreis), die unsere Wünsche für die Bäder verursachen würden. Wir konnten außerdem gezielt günstigere Elemente wählen, um beispielsweise eine teurere Duscharmatur im Elternbad "auszugleichen". Zusätzlich haben wir zahlreiche Badausstellungen besucht und konnten uns von der tatsächlichen Optik (nicht nur auf Katalogbildern) und Qualität überzeugen. Irgendwann hatten wir zwar die Nase voll von Sanitärausstellungen, aber die genaue Recherche hat uns die Entscheidung sehr erleichtert, da Davinci Haus nur eine eingeschränkte Auswahl an Sanitärobjekten vor Ort zeigt. Zusätzlich waren wir nicht vollkommen ahnungslos, was wir für unsere Bäder zahlen müssen, sondern hatten eine grobe Vorstellung, die sich auch in etwa bewahrheitete (die Montage und Gewährleistung von Davinci sind schließlich nicht umsonst zu haben). Außer bei der Badewanne, sind wir in allen Positionen von den Standardmodellen abgewichen.

Boden-/Wandbeläge:
Auch die im Standard vorgesehenen Fliesen (sprich: kein Mehrpreis) kannten wir im Vorfeld und schauten sie uns in einer Fliesenausstellung an. Sie gefielen uns auch recht gut, aber trotzdem stöberten wir weiter und entdeckten im Internet unsere Wunschfliese mit einer strukturierten Oberfläche in grauem Natursteindesign. Mit diesem Wunsch gingen wir zum Ausstattungsgespräch und nachdem geklärt war, dass auch diese Fliese im Maß 32x62,5 keinen Aufpreis bedeuten würde, planten wir sie im gesamten EG ein (auch als Wandfliese im Gäste-WC).
Zwei Fliesen aus dem Standard wählten wir für die Bäder im OG, eine dunklere Fliese für den Boden (anthrazit) und eine geringfügig hellere in grau (beide glatt und matt) für die Wandflächen, die gefliest werden sollten. Zwei Musterfliesen hiervon besorgten wir uns kurz darauf und unterzogen sie einem Spritzwasser-Test, da wir von unseren Eltern auf die Schmutzempfindlichkeit der dunkleren Fliese aufmerksam gemacht wurden. Und siehe da: Die Seifenwasserspritzer waren sehr deutlich zu sehen, schon von Weitem. Bei der grauen Fliese war es allerdings besser. Damit war die dunkle Fliese für uns gestorben. Was also jetzt? Das komplette Bad mit der grauen Fliese belegen? Oder vielleicht die Fliese aus dem EG nehmen? Hier hatten wir die Befürchtung, das Design der Fliese könnte für die Wand vielleicht zu unruhig sein, aber dann fiel uns wieder ein, dass es in der entsprechenden Serie eine passende Wandfliese mit sehr schönem Dekor gab. Nachdem von Davinci erneut die Bestätigung kam, dass diese Auswahl ohne Probleme und ohne allzu heftigen Mehrpreis möglich war, änderten wir also unsere ursprüngliche Fliesenauswahl entsprechend. Im ganzen Haus findet man nun die gleiche Fliesenserie, immerhin sorgt das auch für etwas mehr einheitliche Harmonie. ;-)
Beim Teppich im OG waren wir etwas unschlüssig und konnten uns zwischen drei Kandidaten, die wir bei Davinci ansehen konnten, nicht recht entscheiden: Zwei kurzflorige Varianten in anthrazit und mittelgrau (im Standardpreis enthalten) und ein langfloriger Teppich in mittelgrau (Aufpreis). Weil wir Bedenken hatten, welches Exemplar langfristig den Belastungen des Alltags am besten standhalten würde, kamen uns die drei Teppichmuster gerade recht, die wir kurz nach dem Ausstattungsgespräch erhielten. Sie mussten sich einem Fleckentest unterziehen, der unsere Tendenz - entgegen der Erwartungen - bestätigte: Wir machten auf alle drei Muster einen kräftigen Fleck (etwa so groß wie ein Eurostück) mit einer paprikabasierten Würzpaste (ölhaltig) und ließen den Fleck ca. zehn Minuten einziehen. Danach reinigten wir die Teppiche mit einem feuchten Schwamm und Neutralseife. Bei allen Mustern ging der dunkelrote Fleck komplett heraus und hinterließ nur einen leichten Farbschatten (der mit etwas mehr Mühe aber sicher auch noch zu entfernen gewesen wäre, uns verging lediglich die Lust am Schrubben). Der hochflorige Teppich war aber durch das Gerubbelt am wenigsten stark in Mitleidenschaft gezogen worden und nachdem die Teppiche wieder komplett getrocknet waren, sah man ihm sein Schicksal nicht mehr an (wohingegen die kurzflorigen Teppiche recht deutlich an Fasern verloren hatten). Damit war es perfekt: We have a winner!
Bei den Wandbelägen entschieden wir uns für eine Option mit (im Verhältnis zu den anderen Varianten geringstem) Aufpreis: eine Vliesfasertapete. Im Standard wäre eine Raufasertapete oder ein Putz mit Kellenschlag gewesen. Der Putz war uns zu rustikal und die glattere Vliesfaserapete, von der wir uns vor Ort im Bad Vilbeler Musterhaus noch einmal überzeugten, gefiel uns dann doch am besten. Diese Entscheidung trafen wir also erst nach dem eigentlichen Ausstattungsgespräch.

Netterweise bekamen wir von Davinci eine Holzprobe in dem korrekten Grauton mit nach Hause. So konnten wir uns erneut davon überzeugen, dass sich unsere Fliesen und die Küchenarbeitsplatte nicht mit dem Grau des Fachwerks beißen. (Die Küchenarbeitsplatte haben wir deswegen noch einmal abgeändert.)

Elektrik:
Ein paar Abende verbrachten wir, bewaffnet mit Transparentpapier und Finelinern, über unserem Grundriss und zeichneten alle Steckdosen, LAN- und Sat-Anschlüsse sowie Lampen/Brennstellen dort ein, wo wir sie für sinnvoll erachteten. Auch hierbei hatten wir die Baubeschreibung zur Hand, die die im Standard vorgegebene Anzahl pro Raum vorgibt und konnten also einschätzen, wieviel mehr uns der Spaß am Ende kosten würde, da wir die Einzelpreise für diese Anschlüsse kannten. Das große Fragezeichen, das allerdings in unseren Köpfen schwebte war: Was kosten die Lichtschalter?? Zumal ja häufig Schaltungen gekoppelt sind o.ä.. Hier mussten wir uns einfach überraschen lassen, selbst während des Ausstattungsprotokolls konnten wir das noch nicht genau erahnen. Aber das Endresultat hat uns nicht beunruhigt, soviel kann man sagen. :-) Unsere bunten Pläne nahmen wir mit zum Ausstattungsgespräch und übernahmen sie tatsächlich zu einem großen Teil. Die Fachfrau sagte sogar, die Pläne sähen aus, als stammten sie von ihr selbst. - Das nahmen wir als großes Kompliment. ;-) Insbesondere die Elektrikplanung dauerte trotz unserer Vorbereitung recht lange, was den bereits erwähnten Licht- und Jalousettenschaltern zuzuschreiben war. - Ganz schön knifflig, denn an eine Stütze kann nur eine begrenzte Anzahl von Schaltern (sonst würde es irgendwann auch wirklich lächerlich aussehen) und welche Kombination vermutlich im Alltag die Beste ist, mussten wir erst gemeinsam erarbeiten.

Alle Entscheidungen werden stets im sogenannten Ausstattungsprotokoll schriftlich fixiert (zusammen mit anderen Angaben über die baulichen Besonderheiten des Hauses, wie beispielsweise die reduzierte Dachdicke). Dieses bekamen wir auch sehr kurzfristig zugeschickt. Nach der Durchsicht hatten wir doch noch einige Veränderungen im Sinn oder Entscheidungen zu treffen (s.o.), die im Protokoll angepasst werden mussten. (Es empfiehlt sich übrigens, das Dokument mehrmals zu lesen, irgendwas übersieht man auch noch beim dritten Mal. ;-) ) Aber vor einigen Tagen haben wir unterzeichnet und damit von unserer Seite aus das Startsignal für die entsprechende Produktion gegeben. Nach der Bemusterung war der Hauspreis sogar niedriger, als davor. In der Regel hört man eher von umgekehrten Fällen, wie haben wir das also nur geschafft? Dies verdanken wir verschiedenen Gutschriften, insbesondere für die Heizung und das neue Dach. Hierdurch konnten wir uns an anderer Stelle etwas mehr "austoben" und sind dennoch unterhalb des ursprünglichen Angebotspreises gelandet. Auf diese Weise macht eine Ausstattung fast nochmal so viel Spaß! :-)

Generell waren wir sehr zufrieden mit dem Ausstattungsgespräch bei Davinci. Obwohl die To-do-Liste für diese beiden Tage viel vorsah, hatten wir immer wieder die Gelegenheit, mit den beiden Davinci Damen, die uns betreuten, ein kurzes Schwätzchen zu halten oder miteinander zu lachen. - Beispielsweise über die Komik der Situation, wenn zwei erwachsene Menschen sich partout nicht zwischen zwei Lichtschaltermodellen entscheiden können, die für einen außenstehenden Betrachter vermutlich völlig identisch aussehen und sich nur durch ein schwarzes oder silberfarbenes Rädchen beim Raumthermostat unterscheiden. ;-) Dieser hat das Rennen schließlich gemacht:


In anderen Bereichen waren wir uns aber recht schnell einig, bzw. brachten selbst schon konkrete Wünsche mit (beispielsweise was die Fliesen betraf). Es half aber auch sehr, dass die Fachfrau von Davinci stets den Blick auf das Ganze behielt und mit guten Hinweisen und Alternativvorschlägen aufwarten konnte, wenn wir doch einmal etwas verunsichert waren. Wir fühlten uns also sehr gut aufgehoben!

Durch unsere Vorbereitung waren wir schon am späten Nachmittag des zweiten Tages mit der Ausstattung durch. Das erlaubte uns am zweiten Tag, einen zusätzlichen Abstecher in das von Davinci Haus empfohlene Leuchtengeschäft zu machen. Und auch hier waren wir restlos begeistert von der tollen Beratung. Wir hatten uns - wie erwähnt - im Vorfeld der Bemusterung schon einige Gedanken gemacht und so auch Lampen für das Haus eingeplant. In einem großen Möbelhaus haben wir uns anhand dieser Vorplanung einmal komplett mit "virtuellen" Lampen ausgestattet. Das heißt, wir haben konkrete Modelle ausgesucht und deren Daten notiert. Wir wussten also hinterher, dass wir für den Posten "Lampen" mit etwa diesem Gesamtbetrag rechnen können. Im Zuge der Ausstattung kamen jedoch ein paar weitere Brennstellen hinzu. Geistig verabschiedeten wir uns also schon einmal von unserem Lampenbudget, als wir zu dem Studio fuhren. Aber dort hat man es sogar geschafft, mehr Leuchten zu einem insgesamt etwas günstigeren Preis zusammenzustellen als zuvor im Möbelhaus. Neben der ausnehmend guten Beratung fiel uns auf, dass in dem Geschäft (im Gegensatz zum Möbelhaus) das Mittelpreissegment stärker vertreten war. Wir hatten also eine gute Auswahl an schönen und hellen Leuchten, die nicht alle gleich je 300 Euro oder mehr kosteten.


Unser abschließendes Resümee zum Ausstattungsprotokoll: Es hat Spaß gemacht, aber wir sind auch froh, dass es geschafft ist. Jetzt freuen wir uns auf die reale Umsetzung. Schließlich ist man gespannt, ob am Ende auch alles so gut zusammenpasst, wie gedacht. :-)

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